Börkum hett Tied för di | Breite 53´33´N | Länge 6´45´E

Böskupp van Börkum

Erdöl und Erdgas in der Nordsee

Gasbohrungen vor der Nordseeinsel Borkum
Borkum

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Wie man beim Walfang auf das wichtige Öl aus war, so tut sich diesbezüglich etwas Neues vor unserer Tür. Man sucht nach Erdgas und Erdöl. Seit 1950 sah man hier des Öfteren Trupps von Baugesellschaften, die mit Elektrowellen und Seismographen den Insel- und den Meeresboden untersuchten. 1959 hat man das große Erdgasfeld bei Groningen entdeckt und das gab den Anstoß für die bis heute (1970 Jahre) 500 niedergebrachten Bohrungen in der Nordsee. Einmal standen zu gleicher Zeit vier Bohrtürme um die Insel herum. Zum Glück sind sie bald wieder abgebaut worden.

Das größte Groninger Erdgasfeld erstreckt sich bis halb unter die Insel Borkum. Da bekanntlich durch die Entnahme von Gas oder Öl der Boden absinkt, müssen wir damit rechnen, dass unsere Insel auf der Ostseite in etwa 30 bis 40 Jahren um einen halben Meter absackt. Im Zentrum der Erdgasblase soll diese Sinterung sogar zwei Meter betragen. Eine noch stärkere Versumpfung unseres ohnehin tiefliegenden Bodens wäre die Folge.

Ebenso würden die Nistgebiete der Brutvögel auf dem Heller überflutet werden. Für die ganze Küste dieses Einzugsgebietes besteht zudem die Gefahr, dass die Höhe der Deiche nicht mehr ausreicht. Nur für die Schifffahrt der Emsmündung wäre ein Absacken des Meeresbodens ein Vorteil, weil dann mindestens ein Meter Tiefgang mehr erlaubt wäre.

Auf der 60 Kilometer entfernt liegenden holländischen Insel Ameland ist man heutzutage sehr besorgt. Dort wurde auch ein großes Erdgasfeld entdeckt und die Einwohner fürchten um ihre Ferieninsel. Wir sind ja auch froh, dass man hier nicht mehr bohrt, denn als Folge davon könnten wir womöglich Öl an unseren Strand bekommen. Das Öl ist überhaupt das, wovor wir die meiste Angst haben in Bezug auf die Wasserverschmutzung. Sollten auf dem Hauptschifffahrtsweg querab von Borkum einmal zwei Öltanker zusammenstoßen, dann hätten wir bei Nordwind alles voll Öl und kein Kurgast käme mehr. Auf dem Wasser treibendes Erdöl zersetzt sich und macht eine Umwandlung in teerartigen Klumpen durch, die uns am Strand ohnehin schon lästig sind. In der letzten Zeit hat es solche Unfälle in unserer Nähe schon häufiger gegeben, aber glücklicherweise stand der Wind für uns günstig.

Der Versuch, eine Erdgas-Pipeline über die Insel zu verlegen, wurde in den 1970ziger Jahren gemacht. Hundert Meilen westlich von hier wurde die amerikanische „Placid Oil“ fündig. An diesem Gas war der deutsche Staat als Großabnehmer interessiert und der Landekopf dieser Leitung sollte an der uns gegenüberliegenden deutschen Küste sein. Ein Mijnheer Sondervan aus Rotterdam, seines Zeichens Vermessungsingenieur, sprach in den 1970ziger Jahren auf dem Rathaus vor und bat, ihm eine Person zu nennen, die die Insel und das Wattenmeer genauer kennt. Man verwies den Herrn an den Fremdenführer H.P. Wegmann. Gemeinsam versuchten sie, den günstigsten Verlauf der Trasse einer Rohrleitung über Borkum festzulegen. Als günstig erwies sich die Linie vom Nordstrand entlang der Stahlstraße an der Nordseite vom Tüskendöörheller zum Sommerdeich und dann über das Wattenmeer. Zu beachten war erstens, dass die Überseekabel diese geplante Leitung nicht kreuzten, zweitens dass möglichst kein privater Grundbesitz auf der Route lag, und das schließlich auf dem Watt die geplante Fluchtlinie nicht durch tiefen Schlick verlief. Die Leitung sollte einen Durchmesser von 75 Zentimetern und einen Gasdruck von 30 atü haben. Inzwischen hat der holländische Staat eine Forderung erhoben, dass die Leitung im neuen Emshafen/Eemshaven eine Kopfstation erhalten soll. Die Verlegung geschieht bereits und soll über Rottum geführt werden. Die letzte große Erschließung eine Erdgasfeldes im norwegischen Seegebiet hat zur Folge dass man zur Zeit eine Erdgasleitung über die Insel Juist zur deutschen Küste führt. Diese unterirdische 36 Zoll Erdgasleitung wurde über das Billriff 1974/75 zur Nordseeinsel Juist, herkommend vom norwegischen Ekofisk-Feld - nördlich von der Doggerbank, in der Nordsee verlegt. Diese führt an Memmert vorbei zur Raffinerie - Emden – Knock - Landekopf dieser Pipeline.

Quellennachweis: H.P.Wegmann Borkum || | Erdöl in der Nordsee | Erarbeitet durch Schönbeck-Borkum

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